Der Weg, der von Razma nach Fushëzeza führt, öffnet sich mit Blick auf die Felder des Razma-Plateaus auf der rechten Seite. Diese Felder werden zum Teil mit Mais bebaut und zum Teil für Weideflächen genutzt, auf denen das Vieh während der Sommermonate weidet. Die landwirtschaftliche Tätigkeit in dieser Region war in der Vergangenheit stärker verbreitet, was sich in der Terrassierung der Hänge um die Felder widerspiegelt, ein üblicher Ansatz der Landbewirtschaftung, der während der landwirtschaftlichen Intensivierung in den 60er und 70er Jahren zur Erschließung neuer Ackerflächen oder Weiden in scheinbar unwirtlichen Umgebungen wie Hügeln und Bergen angewandt wurde.

Diese Terrassen sind bis heute fast vollständig verlassen und werden nur für extensive Viehweiden genutzt. Im oberen Teil des Razma-Plateau befinden sich die Stanis und Wohnungen des Feldes von Lugësi, wo neben der Viehhaltung auch Salat, Mais, Kartoffeln und Salbei angebaut werden. Diese Siedlung ist, wie andere Almsiedlungen im Hochland Albaniens, meist von Mai bis Oktober aktiv und in den Wintermonaten nicht bewohnt.

Die Almhütten 

Die Almhütten sind Siedlungen, die speziell für die Zwecke der Viehzucht gebaut wurden. Diese Siedlungen sind im gesamten Hochland Albaniens, von Nord nach Süd, bekannt und bestehen in der Regel aus einer Sommerhütte oder einem kleinen Haus auf Hochlandweiden, meist oberhalb der Waldgrenze oder an den Waldweiden, und angrenzenden Buchten, in denen die Schafe nachts gesammelt werden. Schäfer leben und arbeiten auf den Hütten in der Regel von Mai bis Oktober, wobei sie sich auf Viehweiden, Lammzucht, Melken und Käseherstellung konzentrieren.

Manchmal, und vor allem, wenn ganze Familien auf die Alm ziehen, betreiben sie auch ein paar landwirtschaftliche Aktivitäten, z.B. werden Kartoffeln und Mais um die Almhütte herum gepflanzt. Almhütten sind Überreste eines weit verbreiteten Transhumanzsystems, das vor allem vor den 1950er Jahren in Albanien (und auf dem gesamten Balkan) verbreitet war.