Nik - Spuren Nikç-Dobraçe Natur-Orte


Sobald man das letzte Haus von Nikç hinter sich gelassen hat, trifft man schon auf die ersten Spuren von wilden Tieren. Hauptsächlich von Fuchs und Hase, jedoch auch von vielen Wildvögeln. Einen Wiedehopf oder einen Fuchs auf seiner morgentlichen Heimweg zu erspähen ist keine Seltenheit. Von den letzten Häusern von Nikc bis hin zu Prroni i Thatë ist dieses Habitat nach wie vor von ihnen bewohnt und möglicherweise auch von Wieseln.

Sobald man an Prroni i Thatë vorbei ist und sich in Richtung des verlassenen Hauses begibt, trifft man auf Bärenspuren, in Form von großen Mengen Bärenkot mit Früchtesamen darin und großen Tatzenspuren. Auf den nun brachliegenden Feldern um das Haus herum, welche nun zu Wiesen geworden sind, lassen sich ausgerissene Wurzeln erkennen. Dies Spuren stammen von Wildschweinen auf der Suche nach Futter, welche die Erde mit Ihren großen und starken Zähne aufreißen, um nach essbaren Wurzeln zu suchen. Das Lieblingsfutter der Wildschweine dieser Gegend ist die Wurzel des Knabenkrauts. Auf beiden Seiten des Wanderpfades fallen jedoch hauptsächlich Primel und Wilder Safran ins Auge. Im Hintergrund ist das Klopfen des großen Spechts zu hören. Kurch vor dem Pass, also zwischen Maja e Shnikut bis zu Forca e Kelmendit können sie mit großer Wahrscheinlichkeit einen Steinadler erspähen, der hoch im Himmel seine Kreise zieht. Es ist unmöglich, dass man nicht auch zumindest eine Krähe, einen Uhu oder einen Bussard erspäht, während man auf dem Pfad wandert. Einige hundert Meter nach dem Dobraça-Pass muss man den gekennzeichneten Wanderweg, der links weiterläuft, hinter sich lassen, um die Almhütten von Nikç zu erreichen, welche sich auf einer romantischen Bergebene auf 1650 m Höhe befinden. Wo man hinsieht wachsen Heilkräuter, wie roter Oregano, den die Ortsansässigen Bergtee nennen. Aber auch Spitzwegerich, Salbei und in einzelnen Büscheln auch Enzian sind hier auszumachen.

Zu diesen Almhütten kommen die Hirten mit ihren Herden, wenn das Weiden in den Dörfern und ihren Umgebungen vorbei ist. Das Vieh, das dort weidet, sind hauptsächlich Schafe, Kühe und Pferde. Die Hütten sind klassisch aus trockenen mit Holzdielen verkleideten Steinmauern erbaut. Die Holzdielen aus Nadelbäumen sind zur Stabilisieurng der Wände eingezogen. In den letzten Jahren wurden aber Hütten rein aus Holz und Geäst gebaut. Für die Trinkwasserversorgung werden zwei Quellen genutzt, aus welchen das Quellwasser mit Kunststoffröhren geholt wird. Eine befindet sich in der Mitte von Forca e Kelmendit und eine ca 2 km in Richtung Theth. Mangels freizugänglichen Trinkwassers sucht das Vieh während der Weidezeit mit Schnee bedeckte Täler auf, um seinen Durst zu stillen.

Um die Hütten herum bauen die Hirten Kartoffeln an, welche von hoher Qualität sind. Während der Weidezeit von Juni bis September können Wanderer bei den Hirten rasten, essen und auch nächtigen, wobei sich vor Augen gehalten werden muss, dass man zu klassischen Hüttenbedingungen nächtigt, also auf einem einfachen Bett aus Holzdielen und Stroh. Zusätzlich ist das auch die letzte Station mit Trinkwasserversorgung bis zum Peja Pass, daher sollte man seinen Trinkwasservorrat noch einmal auffüllen.

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