NiM - Vrana Fluss Natur-Orte


Das Vrana-Tal erstreckt sich zwischen dem Pass von Mrreth und dem von Kakisa. Der Name “Vrana” stammt von einem Wort, das “bewölkt” bedeutet. Wenn die Wolken bis nach Kaki und Mrreth herunterkommen, schließen sie die Gegend von allen Seiten ab und dann wirkt es auch bei Sonnenhöchststand so, als sei Abenddämmerung. Auf allen Seiten erblickt man beeindruckende Landschaften, begonnen von Qafa e Mrrethit, einem Bergpass. Die Höhlen von Kakverri und Shtarza befinden sich ebenfalls hier, wie auch Maja e Bardhë, „der weiße Gipfel“.

Kulla Bizdogan und andere Schutzturmhütten von Shtarza liegen gemeinsam mit der Quelle des Flusses Lumi i Bardhë auch im Tal. Fusha e Vranës ist ein im Tal gelegenes Feld umgeben von jahrhundertealten Buchen. Der Vrana-Fluss bekommt sein Wasser aus den Quellen des Lumi i Zi, dem Schwarzen Fluss, und des Lumi i Bardhe, dem Weißen Fluss. Das Vrana-Tal hat ein sehr asymmetrisches Relief, was vor allem daran zu erkennen ist, dass der Berghang rechter Hand weitaus stärker horizontal gespalten ist als linker Hand. Das meiste Wasser führt der Fluss im Frühling, danach kommt Winter und danach Sommer, wohingegen der Herbst zuletzt ausfzulisten ist, auch wenn zu dieser Jahreszeit der Niederschlag der höchste ist. Das kommt daher, dass die Niederschläge dieser Jahreszeit den Grundwasserhaushalt auffüllen, welcher im Sommer seinen Tiefstand erreicht. Gleich unter dem Wasserfall von “Zallit te Ortegut” verschwindet das Wasser dieser Quelle unter dem kalksteinhaltigen Tal des Dorfes Vrana e Madhe.  

“Govatat e Lumit te Zi”, 1025 m ü NN. Diese natürlichen Schwimmbecken  befinden sich im Flusslauf einige Meter unterhalb der Brücke des “Lumi i Zi”. Es sind kreisrunde Becken im Felsen, welche der Fluss ausgehöhlt hat. Entlang des felsigen Flussbettes folgen sie einander abwärts mit einem hohen Steilheitsgrad. Während der heißen Sommermonate baden die Kinder der Gegend in diesen Govata, was soviel wie natürliche Becken bedeutet.  

Die Höhle von Shtarza, 1440 m ü NN. Die Höhle befindet sich am Fuße des Felsens, unterhalb der Felsvorsprünge von Shtarza, ungefähr eine Stunde von Vrana entfernt. Die Höhle wurde 2016 von Lazer Ndou von Vrana entdeckt. Sie ist eine alte Höhle, welche sich subhorizontal erstreckt und in welcher in den meisten Abschnitten ein starker Luftzug geht. Die Temperatur kann bis auf 4 Grad Celsius abfallen. Das Innere der Höhle ist aus Erde und Steinsalz und entlang der ganzen Höhle lassen sich Spuren von Wasser erkennen. Die Anwesenheit des starken Luftzuges lässt einen vermuten, dass es verschiedene Eingänge gibt und dass die Höhle sehr weit läuft. Bis heute sind 2730 Meter erforscht und einige weitere Gänge bleiben noch für zukünftige Erforschungen.   Dank der Vielfältigkeit der Natur ist diese Region auch in ihrer artenreichen alpinen Fauna besonders. Hier begegnen einander Bär und Wolf, Wildziege und Fuchs, Hase und Marder. Eichhörnchen sind ebenfalls zu sehen. Betont werden muss, dass im Jahr 2017 am Pass von Mrreth zusätzlich zu den erwähnten Tieren auch der Balkanluchs von versteckten Kameras aufgenommen wurde.

Der Balkanluchs ist eine vom Aussterben bedrohte Tierart. Typische Vögel der Gegend sind Steinadler, Steinhuhn, Alpendohle, Bartgeier, Ohrenlerche, Mauerläufer, Bergpieper, Auerhuhn, Haselhuhn. Von den Amphibien lassen sich Grasfrosch, Bergmolch und Alpensalamander entdecken. Reptilien sind repräsentiert von der Zauneidechse, Waldeidechse, Kreuzotter und der Wiesenotter. Weiters sind 20 verschiedene Schmetterlingsarten bekannt und in beiden Flüssen gibt es Forellen. Diese Fauna gehört zu den umgebenden Wäldern und den Alpenweiden und ist auch resistent gegen Kälte und Feuchtigkeit. Die Einzigkartigkeit der Fauna in den Alpen ist der Eiszeit zuzuschreiben, welche in den Alpen stärkere Auswirkungen hatte, als in anderen Bergregionen des Landes und daher auch besondere Naturbedingungen geschaffen hat.

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